Während der typische Franzose auf dem Weg zur Arbeit schnell ein Croissant auf die Hand und einen Café au lait im Stehen frühstückt, darf es zum Mittag und erst recht zum Abendessen schon etwas opulenter zugehen. Nicht selten gibt es drei Gänge in Folge oder auch mehr. Das ist die französische Lebensphilosophie und gilt für Paris in besonderem Maße: Essen gehen, genießen, gemeinsam draußen sein.

Nun ist das La vie doux in Frankreich nicht unbedingt wie das La dolce vita in Italien, doch eine Sache eint die beiden Länder: das Verständnis von Genuss, die Liebe zum Essen und der feste Glaube daran, dass nichts wichtiger ist, als all das gemeinsam mit Freunden und der Familie ausgiebig zu feiern. So gilt Frankreich auch als Geburtsstadt der Nouvelle Cuisine. In den 1970er Jahren prägten einige Köche mit ihrer Abkehr von allzu üppigen und bürgerlichen Gerichten diese Stilrichtung. Frische und leichte Zutaten, die Besinnung auf den Geschmack der einzelnen Produkte und der Verzicht auf schwere Saucen gehören noch heute zu den Grundsätzen. Es entwickelte sich daraufhin eine neue Ära der gehobenen Küche.  

Rückkehr zum Ursprung

Parallel dazu blieb aber zum Beispiel in Paris die klassische Bistroküche erhalten. Deftige Gerichte, die nicht raffiniert, aber dafür traditionell waren, standen auf den Speisekarten der Stadt. Zwiebelsuppe, Bœuf Bourguignon, Croque Madame oder herzhafte Galettes sind absolute Klassiker. Mittlerweile hat sich aber auch die Bistroküche verändert, ist raffinierter geworden und mit weniger Plüsch ausgestattet.

Die Schwestern Svenja Mattner-Shahi und Britta Welzer kennen und lieben Frankreich und besonders Paris schon seit ihrer Kindheit. Aufgrund dieser langen Verbundenheit verfestigte sich schon früh der Wunsch, ein Reisekochbuch über Paris zu schreiben. Et voilá! Mit »Paris – Je T’aime« haben sich die beiden, die als Klara und Ida einen Blog schreiben, diesen Wunsch erfüllt.

© Fotos: Klara & Ida, Stuttgart

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